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Schwer beladen starte ich kurz nach 10:00 Uhr zum Bahnhof Böhl.
Die
gesamte Last trägt jetzt das Hinterrad meines Fahrrads. Daher haißt es,
langsam und vorsichtig fahren. Pünktlich um 10:40 Uhr startet die
Bahnfahrt
mit der S-Bahn nach Schifferstadt, dem Regional-Express nach Mainz und
wieder
der S-Bahn nach Frankfurt-Flughafen.
Dort frage ich mich zum ChekIn von HapagFly durch - es ist der
Bereich
mit der längsten Warteschlange: Vor meinem Flug starten noch zwei
ausgebuchte Ferienflieger. Ich demontiere schon mal die Pedale des
Fahrrads und drehe den Lenker in Fahrtrichtung, dann reihe ich mich
ein. Ich habe ja noch mehr als 3 Stunden Zeit bis zum Abflug.
Nach der Gepäckaufgabe wird ein eigener Luggage-Zettel für das
vorangemeldete Fahrrad ausgefüllt, am Nebenschalter bezahlt (20 Euro
einfach). Dann wird das Rad zum Röntgen zu einem Spezialgerät für große
Gepäckstücke gebracht. Lenker und Sattel müssen noch weiter verkürzt
werden. Dan passt das Rad flach liegend aufs Förderband. Eine
Verpackung wird nicht verlangt. Das Fahrrad geht mit auf dem Flug nach
Heraklion.
Auf dem Rundgang durch den Flughafen finde ich eine Werbeecke
von
Samsung. Hier kann ich kostenlos mailen. Dann beginnt die
Prozedur der Personenkontrolle: Brustbeutel, Hüftbeutel,
Gürtelschnalle, der Flaschenöffner im Rucksack werde einzeln inspiziert.
Nach langem Weg zum Gate A 25 bleibt gerade noch Zeit für ein
kurzes
Mittags-Picknick. Dann beginnt bereits das Boarding. Mit dem Bus
fahren wir über das gesamte Flughafen-Gelände. Kurz vor der Startbahn
West besteigen wir die Boeing 737 (mit 6 Sitzen pro Reihe). Ich sitze
am
Fensteer über dem Flügel.
Der
Blick auf Deutschland wird durch eine dichte Wolkendecke
abgeschirmt. Südlich der Alpen beginnt die gute Sicht. Beeindruckend
sind das südliche Jugoslawien und Albanien von oben: eine fast
menschenleere Karstlandschaft. Allerdings transportieren die Flüsse
eine Schmutzfracht, die selbst aus 10.000 m Höhe noch deutlich das Meer
verfärbt. Über das dichter besiedelte Griechenland führt der Flug an
Athen vorbei zur Ägäis. Die Stadtansicht von Atrhen ist beeindruckend:
Die Wohngebiete ziehen sich bis weit in die Berge hinein. Über den
Inseln der Ägäis tauchen wir in einen dichten grauen Dunstschleier ein.
Beim Anflug auf Kreta begrüßt uns der hohe Gegirgszug, der die Insel
längs durchzieht.
Das Gepäck ist erst nach einer halben Stunde am Förderband des
Flughafens Heraklion. Das Fahrrad muss ich am äußersten östlichen Ende
des Gebäudes am Lieferantentor abholen. Obwohl ich die Luft im Schlauch
nicht abgelassen habe, sind die Schläuche noch ganz. Das erspart
mir das Aufpumpen. Pedale und Lenker sind schnell montiert. Jetzt soll
aber ein Teil des Gepäcks auch aufs Vorderrad verteilt werden. Zelt und
Schlafsack stecken aufrecht in den offenen Frontseitentaschen und
werden am Lenker verzurrt.
Inzwischen ist es fast 9:00 Uhr abends und stockdunkel. Entlang
der
Flughafenstraße taste ich mich in die Innenstadt. Kurz vor der
Innenstadt grüßt ein modernes Drei-Sterne-Hotel "Life". Ich kann den
Preis für zwei Übernachtungen zwar von 90 Euro auf 70 Euro
herunterhandeln. Dennoch ist mir das für die Zukunft zu teuer.
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